Projektbeschreibung:
Der Ablauf der Kläranlage ist ein bedeutender Eintragspfad von Spurenstoffen ins Gewässer. Darüber hinaus gelangen antibiotikaresistente Bakterien (ARB), Viren und Resistenzgene über den Ablauf der Kläranlage in die Umwelt. ARB haben einen direkten Einfluss auf die Gesundheit des Menschen.
Vorstellung des Verfahrens:
Aufgrund ihrer Porengröße von weniger als 0,1 μm stellt die Ultrafiltration (UF) eine natürliche Barriere für Bakterien dar. Erste umfassende Untersuchungen belegen die effektive Keimverminderung durch die Ultrafiltration. Zu beachten ist, dass die Reduktionsleistungen auch von den verwendeten Prozessparametern abhängig sind. Von zentraler Bedeutung ist die Kenntnis ob auch ARB durch die Ultrafiltration zurückgehalten werden.
Im Rahmen dieses Projekts wurde mit der Technologiekombination aus Pulveraktivkohle und Ultrafiltration untersucht, ob neben der Spurenstoffentnahme auch eine effektive Entnahme der ARB bzw. deren Genen sowie Viren erreicht werden kann.
Folgende Fragestellungen sollten mit dem Projekt beantwortet werden:
Projektanlagen auf den Kläranlagen Tuttlingen und Mühlheim:
Die Versuchsanlage (PAK-Dosiereinheit und Ultrafiltrationsmodul) wurde auf der Kläranlage Tuttlingen und der Kläranlage Mühlheim installiert und betrieben.
Im Rahmen der Untersuchungen wurde der Zu- und Ablauf und das Retentat der Versuchsanlage auf Spurenstoffe sowie auf relevante Bakterien, Viren und Gene analysiert.
Aufgrund der Ergebnisse mit dem mittlerweile beendeten Projekt ist eine großtechnische Umsetzung dieses Verfahrens auf der Kläranlage Mühlheim vorgesehen.
Projektbeteiligte:
Mittelgeber: Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg
Projektpartner: Stadtentwässerung Tuttlingen, Kompetenzzentrum Spurenstoffe Baden-Württemberg,
Jedele und Partner GmbH, Strecker Wassertechnik GmbH
Projektleitung: Jedele und Partner GmbH
Kontakt: Dr.-Ing. Christian Locher; locher@jupgmbh.de
Laufzeit: 01/2019 - 06/2020 (Teil 1); 12/2020 - 03/2022 (Teil 2)